Green House

Kommentar der Jury

Das „Green House“ sieht zunächst gar nicht grün aus, sondern ist mit einer dunkelgrauen Holzlattung verschalt. Grün sind vielmehr das Bekenntnis der Bauherren und Architekten zum nachhaltigen Bauen und auch die Geschichte des Standortes.

Das „Green House“ ist ein in Holzständerbauweise errichtetes kleines Bürogebäude, das in sich in seiner Form und Maßstäblichkeit an der umliegenden, heterogenen Bebauung orientiert: Im vorderen Bereich eines sehr tiefen, ehemaligen Gärtnereigrundstücks in Saarlouis gelegen, öffnet es einen Raum zur Straße und schafft im hinteren Grundstücksbereich qualitätvolle, kleinteilige Aufenthaltsbereiche.

Das Gebäude ist ebenerdig barrierefrei zugänglich und dank einer mittig eingebauten Quererschließung multifunktional und flexibel nutzbar (derzeit Büro, künftig ist auch Wohnung, Arztpraxis, Ladenlokal oder eine Mischung möglich). Die konsequente äußere Erscheinung (fast schwarze Fassade und Dach) setzt sich in der minimalistischen Detaillierung des Innenraumes (hellgraue / weiße Farbtöne) fort. Den Erfordernissen der multiplen Nutzungsmöglichkeiten wird durch eine kluge Grundrissorganisation Rechnung getragen. Die hohen mittleren Haupträume werden traufseitig von funktionalen Servicespangen für Teeküche, Sanitär- und Stauräume flankiert.

Die Jury würdigt hier die innovative Neuinterpretation einer vermeintlich bekannten Typologie, die funktionale Klarheit, den feinsinnigen Ortsbezug ebenso wie den offensichtlich erfolgreich geführten Dialog zwischen Bauherren und Architekten. Trotz seiner geringen Größe ist das Gebäude damit ein sehr gutes Beispiel von Baukultur im und für den Alltag.

Prof. Saskia Hebert & Stefan Krüger (Mitglieder der Jury)